MHV Schweinfurt 09






Berichte 07/2007

Handball im Trend - 31.07.2007
Handballer als Korbball-Trainer - 14.07.2007


Handball im Trend - 31.07.2007

Ehemaliger Bundesligaspieler gibt Trainingseinheit

Andreas Rastner, bis 2006 im Kader des HSV Hamburg, legte für den 1. FC Schweinfurt 05 in der Saisonvorbereitung ein Sondertraining ein. Andreas Rastner, der seine Karriere mit dem Pokalsieg und der Vizemeisterschaft beendet hat, ist dem Handball treu geblieben und beim HSV Hamburg im Marketing beschäftigt. Da sein Sohn beim FC Schweinfurt Handball spielt, ist der Kontakt nach Schweinfurt noch sehr intensiv. Für eine Abwechslung in der Saisonvorbereitung sorgte die Trainingseinheit mit dem ehemaligen Bundesligaspieler für die Spieler der 1. und 2. Mannschaft.

Handball in Schweinfurt, baut ein halbes Jahr nach der Handball-Weltmeisterschaft, weiterhin auf kontinuierliche Nachwuchsarbeit. Viele A-Jugendliche wollen in der kommenden Saison in den Aktivenbereich überwechseln und im Männer- und Frauenbereich die ersten Erfahrungen sammeln. Sechs Jugendmannschaften sind in der nächsten Saison im Spielbetrieb gemeldet.

Nachwuchsförderung sieht Andreas Rastner, als wichtige Säule einer aktiven Vereinsarbeit. (sg)

Andreas Rastner mit Männermannschaften


Handballer als Korbball-Trainer - 14.07.2007

HEIDENFELD. Nein, seine knapp 62 Jahre sieht man ihm wirklich nicht an. Ebenso wenig mag man dem ehemaligen Sachs-Mitarbeiter glauben, dass er schon seit zwei Jahren im Vorruhestand ist. Ruhestand? Eher wohl Unruhestand. Einmal pro Woche im Sommer und zweimal pro Woche im Winter ist Reinhard Wehner auf dem Heidenfelder Sportplatz beziehungsweise in der Halle anzutreffen, wo er mit den Jugend-14-Korbballmädchen des TSV die richtigen Lauf-, Wurf- und Fangtechniken trainiert. Dazu kommen noch die unzähligen Punktspiele in der höchsten Jugendklasse.

Bei ihren Landesliga-Partien betreut er seine Mädels nicht nur, sondern fiebert auch immer mit Leib und Seele mit: „Besonders die entscheidenden Spiele, wenn es mal wieder um Klassenerhalt oder Abstieg ging, haben mich in den letzten Jahren sicherlich so manches graue Haar gekostet“, lacht der engagierte Übungsleiter.

Sein eigenes Ballgefühl rührt von einer jahrzehntelangen Karriere als Handballspieler beim FC 05 Schweinfurt: Mit neun Jahren übte Wehner dort seine ersten Würfe mit dem runden Leder, bis zum Ende der Saison 2005/06 ging er für die zweite Mannschaft der Schweinfurter auf Torejagd, „auch wenn ich zum Schluss den Altersdurchschnitt meiner Truppe ziemlich nach oben gedrückt habe.“

Bis heute besteht ein reger Kontakt zu den alten FC-Vereinskameraden, und wenn gelegentlich ein Freiluft-Sommerturnier oder ein Altherren-Spieltag ansteht, lässt es sich der begeisterte Ballsportler nach wie vor nicht nehmen, die Handball-Schuhe zu schnüren und die Schweinfurter Farben wieder einmal zu vertreten.

Und wie kommt man(n) nun als eingefleischter Handballer ausgerechnet zum doch fast nur von Frauen gespielten Korbball? „Ganz einfach“, erzählt Wehner, während er seine Mädchen zu einer neuen Übung aufs Feld schickt, „als wir vor 18 Jahren nach Heidenfeld gezogen sind, haben wir nach einer Sportart für unsere kleine Tochter gesucht und sind schließlich bei der Korbballabteilung des TSV gelandet. Dort wurde gerade ein Übungsleiter für die Jugend gesucht, und da ich mich als Handballer mit Ballgefühl und Kondition schließlich bestens auskannte, habe ich das Training eben übernommen.“

Das war vor 17 Jahren. Die Tochter ist längst erwachsen und spielt kein Korbball mehr, für sich selbst denkt der Ballsport-Fan noch lange nicht ans Aufhören. Besonderen Spaß macht ihm sein Engagement nicht zuletzt wegen der familiären Atmosphäre im Verein. Kameradschaftlich ist auch der Umgangston im Training: „Hey, Reinhard, gib net so arg an“, schallt es vom Feld, begleitet vom vielfachen Kichern seiner Mädels, die endlich spielen wollen.

Eine Frage muss aber noch sein: Wie verbringt der Unruheständler eigentlich seine korbballfreien Tage? Daheim auf dem Sofa? Weit gefehlt, auf dem Terminkalender stehen regelmäßiges Kopf-Fußball-Spielen, Malen – und der Herd: Da er neben dem Sport auch gutes Essen schätzt, ist er Mitglied im Hirschfelder Männer-Hobby-Kochklub: „Einmal im Monat treffen wir uns, dann wird gemeinsam gekocht und hinterher auch zusammen gegessen, so richtig fein bei Kerzenlicht.“

Seinen nächsten Großeinsatz hat Reinhard Wehner vom 27. bis 29. Juli, wenn der TSV Heidenfeld sein Dorfsportfest und das 40-jährige Bestehen der Korbballabteilung unter anderem mit einem großen Korbballturnier feiert. Ob er dort am Bratwurststand oder am Spielfeld zu finden sein wird, wurde noch nicht verraten. Wahrscheinlich ist beides.
Zur Serie

In unserer Serie „Super-Senioren“ stellen wir in loser Folge Übungsleiter vor, die in fortgeschrittenem Alter mit ungewöhnlichem Durchhaltevermögen in den Hallen und auf den Plätzen stehen und dort Gruppen, Riegen oder Mannschaften betreuen.
 
Von unserer Mitarbeiterin Anja Stemmer

[Quelle: Schweinfurter Tagblatt; http://www.mainpost.de/sport/sportregional/schweinfurt/art795,4047750 vom 14.07.2007 01:47]

Reinhard Wehner - Foto von Wolfgang Müller
[Foto von Wolfgang Müller]