Jahresrückblick 2007


Liebe Mitglieder,

schön dass Ihr auch in diesem Jahr den Weg zu unserer Jahresabschlussfeier gefunden habt, die wir seit einigen Jahren bewusst zwischen die Feiertage gelegt haben, um den ohnehin engen Terminkalender etwas zu entzerren.. Nun haben wohl die meisten Urlaub und so bietet es sich an, die Zeit einmal ohne Hetze und Gedanken an die künftige Woche, gemütlich im Kreis der Handballfamilie zu verbringen.

Schon wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu und in diesem hat sich viel bewegt, gab es viele Probleme zu lösen. Zunächst muss man sicher die Handballweltmeisterschaft in Deutschland erwähnen, die unsere Sportart ein ganzes Stück bekannter, ja akzeptierter gemacht hat. Nicht nur die sportliche Leistung und die gebotene Spannung war weltmeisterlich, nein was mich begeistert hat, war zu erkennen, was ein Kollektiv zu leisten im Stande ist. Stories, die in jedem Hollywood-Drehbuch hätten vorkommen können, wie z. B. der zweifelnde Nationaltorhüter Henning Fritz, der sich von Partie zu Partie steigerte und in manchen Spielen den kleinen Unterschied ausmachte. Dann die Verletzung im Finale und einem zweiten Torhüter Jogi Bitter der dann in die Bresche gesprungen ist. Oder der Leitwolf Christian Schwarzer der für den verletzten Andre Klimovetz zurück ins Team geholt wird und mit seiner positiven Einstellung die junge Mannschaft führt. Das alles haben wir alle hautnah mit erlebt. Neben der Fahrt zu drei WM-Spielen nach Mannheim, wurde auch organisiert, dass wir das WM Finale gemeinsam im Soccer Dome anschauen konnten. Den Abschluss bildete dann die Fahrt zum Kinofilm Projekt Gold. Doch was hat der WM Sieg der Handballabteilung gebracht? Der erhoffte Zulauf an Spielern ist ausgeblieben. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn ein einziges Großereignis gleich dazu geführt hätte, dass Handball boomt. Eines ist aber passiert: Die Akzeptanz unserer Sportart ist wesentlich größer geworden. Die Leute haben Handball als eine höchst attraktive Sportart kennengelernt und unsere Jugendlichen betreiben nicht mehr nur eine Randsportart.

 Lernen können wir von diesem Erfolg auch, wie wichtig das Kollektiv in unserer Sportart ist. Der einzelne Superspieler kann bei uns nichts erreichen, wenn er nicht die entsprechende Unterstützung seiner Nebenleute bekommt. Auf der anderen Seite muss aber auch jeder Leistungsträger bereit sein mit Vorbild voran zu gehen und sich ggf. auch einmal unterzuordnen, oder für einen schwächeren Spieler zu kämpfen, anstatt ihn zu kritisieren. Sonst bleibt der Erfolg zwangsläufig aus. Dies war in der vergangenen Saison bei der ersten Mannschaft nicht immer der Fall. Zu viele Spieler waren nicht bereit sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen und nachdem der Erfolg ausgeblieben ist, gab es dann auch prompt Reibereien. Daraus resultierte dann ein gewisser Frust und es fehlte der Spaß am Spiel. Natürlich spielten schwere Verletzungen von Leistungsträgern auch eine große Rolle. Letztlich konnte der Aufstieg nicht realisiert werden und so hatten einige Spieler Abwanderungsgedanken. Dazu kam das weitere Sorgenkind der vergangenen Saison: Unsere A-Jugend. Mit vielen Ambitionen in die Qualifikationsturniere gestartet, ist die Mannschaft schon in der zweiten Runde nicht mehr angetreten und spielte so in der Bezirksoberliga. Auch dort konnte der Trainer Thomas Kelemen nie sicher sein, wer zum Spiel anwesend ist und wer nicht und so mussten kurzfristig auch Spiele abgesagt werden. Gemeinsam mit Harun haben wir dann im Sommer die Situation analysiert und den Entschluss gefasst die Jugendlichen gleich in den Männerbereich zu integrieren. Auch die Abwanderungswilligen Spieler konnten wir von diesem Konzept überzeugen und sie sind letztlich bei uns geblieben. Leider war es bei manchen A-Jugendlichen wie immer: Nach zunächst eindeutigen Zusagen wurde ihnen schnell das Trainingspensum zu viel und einige, auch wirklich talentierte Spieler, haben die Segel gestrichen. Ich für meinen Teil bin aber überzeugt, dass diese früher oder später ohnehin aufgehört hätten und eventuell kehren diese Spieler ja dann irgendwann zurück. Die jetzt verbliebenen Spieler sind gut in den Männerbereich integriert worden und hier muss man auch der zweiten Mannschaft ein großes Lob aussprechen, die sich sehr darum bemüht, dass die jungen Spieler ihre Spielanteile bekommen, was nicht immer leicht ist, da es ja keinen Trainer für diese Mannschaft gibt und die Mannschaft sich selbst coacht.

Auch bei den Damen klappt die Integration junger Spielerinnen sehr gut und bis auf kleinere Krisengespräche ist das Trainer-Duo Marcus und Christian doch sehr erfolgreich. Leider steht den beiden nicht immer der komplette Kader zur Verfügung, so dass der Sprung ganz nach oben noch nicht gelungen ist. Auch hier bin ich sehr froh, dass sich Spieler neben dem eigenen Spielerdasein für den Verein engagieren. Der Unterbau ist hier die weibliche A-Jugend, die von Stefan und Thomas betreut wird. Dieses Jahr ist für die A-Jugend sicher noch ein Jahr, in dem sich die Mädels zunächst an das Niveau der A-Jugend anpassen müssen, da viele gerade erst aus der B-Jugend herausgekommen sind, oder noch B-Jugend spielen dürften. Aber auch hier gibt es bereits das eine oder andere Erfolgserlebnis und die eine oder andere Spielerin durfte schon mal bei der Damenmannschaft aushelfen. Auch hier bin ich sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Aushängeschild war vergangene Saison die C-Jugend in der Bayernliga, die insgesamt drei Spiele gewinnen konnte. Aber auch hier gab es mitunter Probleme, da für manchen der Leistungsgedanke zu weit im Vordergrund gestanden war. Durch einige Gespräche konnte für diese Probleme glücklicherweise ein Kompromiss gefunden werden. Nachdem viele Spieler die Mannschaft nach der Bayernligasaison die Mannschaft aus Altersgründen verließen, war auch das Schicksal dieser Mannschaft ungewiss, da nur insgesamt 7 Spieler übrig blieben und es fehlte ein Torhüter. Auch einen Trainer suchten wir vergeblich. Gespräche mit anderen Vereinen im Bereich der C-Jugend eine Spielgemeinschaft zu bilden verliefen leider im Sand. Dann half das Schicksal etwas nach und nachdem Max mit dem Fußballspielen aufhörte, stand er der C-Jugend als Torhüter zur Verfügung und ich übernahm das Traineramt. Aber nur unter der Bedingung, dass die Spieler alle mitziehen, da bei diesem kleinen Kader niemand ausfallen darf. Heute kann ich sagen, dass die Mannschaft das in einer nicht zu erwartenden Weise umgesetzt hat und in allen bisherigen Spielen komplett angetreten ist! Und nicht nur das: Mit 10 Siegen in 10 Spielen und 300:96 geworfenen Toren steht die Mannschaft auf Platz eins der Bezirksliga. Genau diese Mannschaft praktiziert diesen Teamgedanken nahezu perfekt.

Im D-Jugendbereich sind wir leider auch nicht mit Spielern gesegnet und Roland als Trainer hat es manchmal nicht leicht, eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Aber mittlerweile sind auch bei dieser Mannschaft Fortschritte erkennbar und einige Spieler gehören auch zum jüngeren Jahrgang, so dass wir positiv in die nächste Saison blicken.

Auch unsere E-Jugend wird mittlerweile von einem Trainer-Duo betreut. Mit Ronny und Michael stehen zwei sehr engagierte Trainer am Spielfeld. Innerhalb kürzester Zeit können wir durch die Initiative von Michael und seiner Tochter Johanna mittlerweile auch eine reine  Mädchenmannschaft aufbieten. Was in Schweinfurt mit der Konkurrenz des Korbballs nicht immer leicht ist. Ein großes Highlight erwartet unsere E-Jugend im kommenden Jahr: Am 02.02. dürfen Sie mit den Profis des TV Großwallstadt bei der Partie gegen den HSV Hamburg einlaufen. Hierfür sind noch einige wenige Karten erhältlich. Bei Bedarf müsstet Ihr euch bitte an Sabine wenden.

Mittlerweile haben wir auch noch etwas für den Schiedsrichternachwuchs getan und mit Tobias Karl, Klaus Wittstatt, Harun Tucovic und mir selbst haben wir nun auch vier neue Schiedsrichter.

Dies alles war nur ein kurzer Überblick über die Vereinsarbeit des vergangenen Jahres. Nicht immer lief alles reibungslos und im Sommer gab es mehrmals Momente, wo ich nicht wusste, wie die oben angesprochenen Probleme gelöst werden können. Aber dank der Mithilfe und Unterstützung von vielen Personen im Hintergrund ist es uns doch wieder gelungen diese Probleme zu beseitigen. Hierfür möchte ich allen die mitgeholfen haben herzlich danken. Ganz besonderer Dank gilt Stefan und Elli, die mit mir gemeinsam die Abteilungsleitung übernommen haben, sowie allen Trainern und Betreuern. Bedanken möchte ich mich aber auch bei meiner Frau Sabine, ohne die einiges in der Abteilung so nicht möglich wäre. Eigentlich ist Sie ja schon längst ein Teil der Abteilungsleitung, auch wenn sie gar keiner wählen musste. Ihre Unterstützung ist für mich einfach nicht mehr wegzudenken und hilft mir diese Mehrfachbelastung überhaupt zu stemmen. 

In diesem Sinne wünsche ich Euch und euren Familien einen guten Rutsch ins Jahr 2008 und dass wir auch weiterhin gesund bleiben.

Martin Feuerbacher