Im wichtigen Heimspielspiel gegen den Tabellennachbarn, dem HSV Main-Tauber, konnte der MHV Schweinfurt 09 kaum an die guten Leistungen gegen Waldbüttelbrunn, Giebelstadt, Lohr oder Rödelsee II anknüpfen.
Die ersten Minuten begannen auf beiden Seiten äußerst zäh und nervös. Die Angriffsreihen beider Mannschaften hatten in dieser Phase kaum die Möglichkeit sich gegen die robusten Abwehrreihen durchzusetzen. So stand es nur 2:3 als bereits zehn Minuten gespielt waren. Bis zur Mitte der ersten Halbzeit wogte das Spiel hin und her.
Beim Stande von 6:6 kam es zum Bruch im Spiel der Gastgeber. Die Abwehr stand plötzlich nicht mehr stabil und im Angriffe wurden reihenweise beste Torwürfe leichtsinnig oder unkonzentriert vergeben. In dieser Phase kristallisierte sich schon jetzt der entscheidende Spieler der Partie heraus: HSV-Torhüter Matthias Mechelein.
Der Gästetorhüter war fast unbezwingbar, aber die Schweinfurter Angreifer machten es ihm auch leicht. Einige MHV-Angreifer müssen in dieser Phase beim Abschluss wohl die Augen geschlossen haben, da sie immer wieder den Gästetorhüter anwarfen oder ziellos den Ball verwarfen. Die logische Folge war die deutliche 9:13-Führung für die Gäste zur Pause.
MHV-Spielertrainer Jochen Bauer fand in der Halbzeit deutliche Worte und man konnte gespannt sein, ob vor allem die Angriffsbemühungen und das Abwehrverhalten der Hausherren sich ändern würde. Der bisher oftmals erfolgreiche Gästespieler Konrad Michel wurde manngedeckt und der Angriff umgestellt. Die Abwehr der Kugellagerstädter stand nun viel besser. Doch der Rückstand wurde zunächst nicht geringer, da die Angriffsbemühungen des MHV weiter nicht BOL-tauglich waren. So schien beim Spielstand von 10:16 - gut eine Viertelstunde vor Schluss - das Spiel entschieden.
Doch wer die Schweinfurter Spieler kennt, weis, dass sie niemals aufgeben! Und so sollte es auch an diesem Abend sein, als die Gastgeber noch einmal all ihren Siegeswillen und ihre Kampfkraft in die Waagschale warfen. Plötzlich trafen die Angreifer und der Abwehrverbund ließ fünfzehn Minuten nur ein Gegentor zu. 55 Minuten waren gespielt und die Anzeigetafel zeigte nur noch einen 16:17-Rückstand für die Schweinfurter. Durch eine unglücklicke Zweiminutenstrafe für den MHV-Spieler Michael Kalbrenner wurde das Zeitspiel der Gäste aufgehoben und die nächsten zwei Minuten spielte der HSV Main-Tauber in Überzahl. Dies nutzten die Gäste zur 16:19-Führung in der 58. Minute. Aber die Spieler vom MHV Schweinfurt 09 ließen die Köpfe nicht hängen und kämpften sich nochmals auf 18:19 heran.
Die Schlusssirene jedoch unterbrach die Aufholjagd der Gastgeber. So stand man am Ende mit leeren Händen da und musste sich eingestehen, hätte man ein oder zwei der vielen verschenkten Angriffsbemühungen genutzt, würde man am Ende nicht über manch unglückliche Entscheidung der Schiedsrichter diskutieren. Mit dieser Niederlage wurde der Abstand zum Mittelfeld deutlich größer und die Mannschaften aus Randersacker, Waldbüttelbrunn II und des MHV Schweinfurt 09 hinken in der Tabelle deutlich hinterher.
Am kommenden Wochenende wird die Aufgabe für den MHV noch deutlich schwerer, da im Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten dem TV Marktsteft und Mitfavoriten für den Titel die "Trauben ziemlich hoch hängen". Bleibt zu hoffen, dass man - wie in der letzten Saison - vielleicht eine Sensation schafft und einen oder sogar beide Punkte entführen kann. (nsc)
Trotz ausreichender Chancen nur mäßige Torausbeute beim MHV
Foto: Frank Völker Es spielten für den MHV Schweinfurt 09:
Jochen Bauer (5/2) - Tobias Karl (5/3) - Florian Schmidt (3) - Michael Kalkbrenner (2) - Alexander Bitsch (1) - Thomas Heege (1) - Johannes Sauer (1) - Jakob Nielsen - Alexander Schmitt - Manuel Schmitt - Marcus Thalhäuser - Michael Treutlein - Fabian Link (TW) - Florian Menzel (TW)
