MHV Schweinfurt 09






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Männer I - Bezirksoberliga - MHV Schweinfurt 09 : TV Marktsteft - 26:29 (14:12) - 29.03.2014

31.03.2014 - 21.47

Siegesserie des MHV im Jahr 2014 durch Verletzungspech und "One Man Show" gerissen

Trennten beide Mannschaften zu Beginn dieses Jahres noch über zehn Pluspunkte und acht Tabellenplätze, so begegneten sich am letzten Samstag plötzlich der Tabellendritte (TV Marktsteft) und der Tabellenvierte (MHV Schweinfurt 09) auf Augenhöhe und mit dem gleichen Punktekonto (22:18 Punkte).
Nach den verletzungsbedingten Ausfällen der MHV-Stammspieler Alexander Bitsch und Michael Kalkbrenner gingen die Hausherren mit gemischten Gefühlen in diese Begegnung, zumal im Hinspiel der MHV-Spieler Jakob Nielsen nach einstündiger Unterbrechung mit einem Rippenanbruch vom Notarztwagen aus der Marktstefter Halle abtransportiert wurde und die Hausherren durch ihre überharte Gangart mit zwei "Roten Karten" bestraft wurden.

Nach der 15:1-Punkteserie der Kugellagerstädter im Jahr 2014 wurde nicht nur das Abstiegsgespenst vertrieben, sondern "Hyperoptimisten" im Lager der Gastgeber träumten sogar von einem möglichen sensationellen Aufstieg in die Landesliga. Aber hierzu später mehr.

Die Begegnung begann für den MHV wie die Spiele in den letzten Wochen in der Bezirksoberliga geendet hatten. Die erfolgsverwöhnten Schweinfurter kamen deutlich besser in Schwung und führten schnell mit 2:0 und 4:2 Toren. Doch schon nach sieben Minuten sah man sich an das Vorspiel erinnert. MHV-Spieler Jakob Nielsen stürmte auf das Gästetor und wurde von Florian Irmler mit einem Gesichtstreffer zu Boden gestreckt und blutete am Mund. Nachdem genau dieser Gästespieler schon im Hinspiel nach fünf Minuten mit einer "Roten Karte" das Spiel verlassen musste, sollte es auch diesmal die erwartete Strafe geben. Zur Verwunderung der Zuschauer erhielt der Gästespieler nur eine "Zweiminutenstrafe" und auch der MHV-Spieler Tobias Karl wurde zeitgleich mit dieser Strafe auf die Bank geschickt.
Dennoch ging die Drangphase der Hausherren weiter und nach zehn Minuten führte man leistungsgerecht mit 6:4 Toren. Als Florian Irmler dann mit seinem vierten Treffer zum 6:5 verkürzte, bemerkten die Hausherren Harzflecken am Spielball. Die Untersuchung der Schiedsrichter stellte fest, dass eben dieser Florian Irmler mit Harz an den Händen spielte und er wurde zum "Händewaschen" in die Kabine geschickt. Hierfür fehlt in den Statuten eine Bestrafung, zumal sich der Spieler regelwidrig Vorteile gegenüber allen anderen Mitspieler verschafft hatte.

Die Begegnung jedoch wurde auf gutem spielerischen Niveau fortgeführt und die Schweinfurter gerieten bis zur Halbzeit niemals in Bedrängnis, weil die Schweinfurter Angreifer fast komplett trafen und man somit kurz vor der Pause mit 13:9 Toren sicher in Führung lag. Nun wurde bei den Kugellagerstädter schon munter durchgewechselt, was den positiven Spielfluss etwas beeinträchtigte. Die Marktstefter ließen sich nicht lange bitten und verkürzten schnell auf 13:12. Im letzten Angriff vor der Pause konnte jedoch Christopher Früh die 14:12-Pausenführung erzielen.

In der Pause nehmen sich üblicherweise die jeweiligen Mannschaften immer etwas für die zweite Halbzeit vor. Beim MHV Schweinfurt 09 war die Devise genauso weiterzuspielen wie in den ersten 30 Minuten. Anscheinend hat sich auch eine Person - die nicht einer der beiden Mannschaften angehörte - etwas für die zweite Halbzeit vorgenommen. Einer der beiden Schiedsrichter vollzog sofort nach Wiederanpfiff eine "One Man Show", die seinesgleichen in dieser Saison suchte. Er ergriff augenscheinlich jede Möglichkeiten beim Schopf, um die Gastgeber aus Schweinfurt durch Zweiminutenstrafen möglichst oft in Unterzahl spielen zu lassen. So kam es den Zuschauern vor und veranlasste diese unter anderem zu dem Zwischenruf, dass der Schiedsrichter sich doch gleich ein grünes Trikot überziehen könne; Grün war nämlich die Farbe der Spieler vom TV Marktsteft.

Aus einer 15:13-Führung wurde plötzlich ein 15:18-Rückstand, den die Gäste aus Marktsteft für die nächsten Minuten sicher verwalteten. Zudem wurde Christopher Früh nun manngedeckt und der Motor stockte im Schweinfurter Angriffsspiel, da beide Torgaranten Früh und Karl nicht mehr Einfluss auf das Schweinfurter Angriffsspiel nehmen konnten; Karl durfte das Spielgeschehen nach der dritten Zeitstrafe von der Tribüne aus folgen.
Einzelnen Spielern des MHV war fortan anzumerken, dass sie bei ihren Angriffsbemühungen nicht mehr mit letztem Einsatz in die Zweikämpfe gingen, da klare Fouls an ihnen kaum bestraft wurden.

Zudem vernagelte TVM-Torhüter Felix Lang sein Tor, während die beiden MHV-Torhüter nicht ihren besten Tag hatten. Beim Stande von 16:21 nach 42 Minuten schien die Partie zugunsten der Gäste entschieden zu sein, die immer wieder über ihre gefährlichen Konter leichte Tore erzielen konnten. Doch wer die Schweinfurter Spieler im Jahr 2014 kennt, weis, dass man sich auch in einer noch so aussichtlosen Situation nicht aufgibt. Mit einer Energieleistung kamen die Hausherren bis zur 49. Minute wieder heran und als Alexander Schmitt bei einem Konter das 21:22 markieren konnte, bebte die Halle.

Aber es kam - wie es an diesem Tag kommen musste - die "One Man Show" ging weiter und Johannes Sauer, Jakob Nielsen und Thomas Heege erhielten in der Folgezeit jeweils eine "Zweiminutenstrafe" und die Gäste enteilten auf 23:28 Tore. Die Gegenwehr der Gastgeber war gebrochen und die Partie endete mit einem 26:29-Erfolg der Gäste.

Nach Spielende feierten die hervorragenden Schweinfurter Fans dennoch ihre Mannschaft beim letzten Heimauftritt in dieser Saison, zumal die unglaubliche Aufholjagd in diesem Jahr - trotz immer wiederkehrender zahreicher Verletzungen - niemand erwartet hatte.

Zum Schluss noch ein Wort zu den anfänglich erwähnten "Hyperoptimisten":
Da Gerolzhofen seine Partie in Waldbüttelbrunn überraschend verlor und im letzten Spiel gegen den Tabellenführer aus Lohr spielen muss und in der Bayernliga die 1. Männermannschaft aus Lohr überraschend gegen Haunstetten verlor und in den letzten drei ausstehenden Spielen (u.a. gegen den Tabellenführer und Tabellenzweiten) unbedingt punkten muss, um nicht abzusteigen (Folge: Lohr II könnte aus der BOL nicht aufsteigen), würde der aktuelle Tabellendritte vielleicht an Geo noch vorbeiziehen und möglicherweise den freiwerdenden Aufstiegsplatz einnehmen.
Aber da dies aktuell nur Hypothesen sind und der MHV Schweinfurt 09 leider verlor, konzentrieren sich die Kugellagerstädter lieber auf einen schönen Saisonausklang in Randersacker, beim Tabellenletzten und Absteiger in die Bezirksliga. Durch einen möglichen Sieg würde man zumindest den fünften Tabellenplatz am Saisonende erreichen und stolz auf eine außergewöhnliche Rückrunde blicken. (nsc)


Foto: Frank Völker

Es spielten für den MHV Schweinfurt 09:
Christopher Früh (6/2) - Tobias Karl (4/2) - Thomas Heege (4) - Alexander Schmitt (4) - Jakob Nielsen (3) - Jochen Bauer (2) - Georg Guggenbauer (2) - Johannes Sauer (1) - Manuel Schmitt - Michael Treutlein - Fabian Link (TW) - Florian Menzel (TW)

Statistik:
Torfolge:
2:0, 2:2, 4:2, 5:3, 6:4, 7:5, 9:6, 9:8, 10:9, 13:9, 13:12, 14:12 (Halbzeit)
15:13, 15:18, 16:18, 16:21, 18:21, 18:22, 21:22, 21:25, 22:26, 23:28, 24:29, 26:29 (Spielende)

Siebenmeter:
MHV 5/4
TVM 7/6

Zeitstrafen:
MHV 8 (3x Karl, 2x Nielsen, 1x Heege, Sauer und N. Schmitt)
TVM 6 (2x Irmler, 1x Bayer, F. Lang, Mooser u. Thorwarth)

Rote Karte: Tobias Karl (MHV/ 37.04)

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