MHV Schweinfurt 09






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Männer I - Bezirksoberliga - HSC Bad Neustadt : MHV Schweinfurt 09 - 27:27 (17:11) - 10.01.2015

11.01.2015 - 21.01

Verrücktes Handballspiel

Nach der guten Vorrunde in der Bezirksoberliga-Saison 2014/2015 musste der MHV Schweinfurt 09 als Tabellenvierter zum Schlusslicht der Regionaligareserve des HSC Bad Neustadt. Vom Papier schien diese Partie eine klare Sache zu werden, zumal die Gäste mit dem kompletten Kader antreten konnten und die Gastgeber hatten erst am letzten Dienstag das wichtige Kellerduell in Höchberg klar mit 22:33 Toren verloren.

Die Begegnung begann auch wie erwartet: Schnell gingen die Kugellagerstädter mit 0:3 und 3:6 Toren in Führung und alles schien seinen gewohnten Gang zu gehen. Aber von nun an stellten die Schweinfurter alle Angriffs- und auch Abwehrbemühungen ein und schienen noch in der Weihnachtspause zu verweilen. Erfolglose Angriffsbemühungen gepaart mit etlichen technischen Fehlern und ein Abwehrverhalten ohne jegliche Gegenwehr brachten die Hausherren schnell mit 7:6, 10:8, 15:10 und zur Halbzeit sogar mit 17:11 Toren in Führung.

In dieser Phase des Spieles brachten die Gäste ihre schlechteste Leistung in dieser Sasion und zwangen förmlich die Hausherren ungehindert zu Torwürfen. Vor allem der überragende Jamie Wagenbrenner schraubte seine Trefferquote von Minute zu Minute nach oben und das Spiel schien zur Halbzeit schon entschieden.

Die Pausenansprache des MHV-Trainers schien zunächst nach dem Wechsel zu fruchten. HSC-Spieler wurde in Manndeckung genommen und die Körpersprache der MHV-Spieler zeigte wieder ein anderes Bild. Die Kugellagerstädter konnten in den ersten Minuten nach der Pause Tor um Tor aufholen. Dann aber Begann die Zeit der beiden Schiedsrichter. Während es in den ersten 30 Minuten kaum zu Strafzeiten kam, wurden die letzten 25 Minuten fast nie komplett auf dem Spielfeld beendet. 18 Strafminuten für die HSC Band Neustadt standen ganzen 28 Strafminuten für den MHV Schweinfurt 09 gegenüber. Immer wenn die Gäste im Begriff waren aufzuholen, fehlten ihnen durch die ausgesprochenen Zeitstrafen Spieler auf dem Feld. So standen zweimal sogar fünf oder sechs HSC-Spieler nur drei MHV-Spielern gegenüber. Als dann auch noch der MHV-Goalgetter Tobias Karl bei einem Angriffsversuch einen Gesichtstreffer einstecken musste und hierfür von den Schiedsrichtern als "Schauspielerei" die "Rote Karte" erhielt, schienen alle Aufholversuche umsonst gewesen zu sein.

Doch wer dachte, dass diese Überzahlsituationen den Hausherren in die Karten spielen würden, sah sich getäuscht. Der Spielfluss der Gastgeber geriet ins Stocken und ihre Angriffsbemühungen verpufften. Im Gegensatz dazu erhöhten die Schweinfurter ihr Tempo und kamen plötzlich Tor um Tor heran. Aus einem sicheren Vorsprung der Gastgeber von 23:16 Toren wurde in der 55. Minute nur noch ein knapper 26:24 Vorsprung. Hauptverantwortlich für diese Aufholjagd war der MHV-Spieler Christopher Früh, der nach einer ungewohnt schwachen ersten Halbzeit plötzlich mit jedem Angriffswurf erfolgreich war und somit bester Torschütze auf Seiten der Kugellagerstädter wurde.

Die letzten drei Minuten sollten dieses verrückte Spiel jedoch noch toppen: Beim Spielstand von 27:25 wurde der HSC-Spieler Matthias Weth bei einem Angriffsversuch regelkonform vom Ball getrennt und blieb zunächst am Boden liegen. Die Schiedsrichter ließen das Spiel weiterlaufen und die Gäste starteten ihren Angriffsmotor. Als dann etwa fünfzehn Sekunden später der HSC-Spieler in seine Abwehr zurückkehrte, erhielt er aus nicht offensichtlichen Gründen eine "Zwei-Minuten-Strafe". Dieses "Geschenk" nahmen die Schweinfurter dankend an. Erst verkürzte man in der 58. Minute auf 27:26 und 50 Sekunden vor Schluss überwand MHV-Spieler Alexander Schmitt mit einem Heber den HSC-Torhüter zum viel umjubelden 27:27-Ausgleichstreffer.

Der HSC-Trainer nahm seine letzte Auszeit und der letzte Angriff des HSC sollte die Entscheidung für die Hausherren bringen. Zweimal wurden die Wurfversuche des HSC Bad Neustadt geblockt und mit der Schlusssirene traf Jamie Wagenbrenner ins Schweinfurter Tor. Waren jetzt alle Aufholbemühungen der Gäste umsonst gewesen zu sein?
Nein! Die Schiedsrichter erkannten nach Rücksprache den Siegestreffer regelkonform nicht an und die Partie endete glücklich für die Schweinfurter mit einem 27:27-Unentschieden. (nsc)

Es spielten für den MHV Schweinfurt 09:
Christopher Früh (8/2) - Tobias Karl (5/1) - Alexander Schmitt (4) - Fabian Link (3) - Manuel Schmitt (2) - Georg Guggenberger (2) - Michael Kalkbrenner (2) - Johannes Sauer (1) - Johannes Maisenbacher - Jakob Nielsen - Thomas Heege - Florian Menzel (TW) - Matthias Meckelein (TW)

Statistik:
Torfolge:
0:3, 2:3, 2:4, 3:6, 7:6, 7:7, 10:8, 12:10, 15:10, 15:11, 17:11 (Halbzeit)
17:12, 18:13, 20:15, 22:15, 23:16, 23:18, 24:20, 25:22, 26:24, 27:25, 27:27 (Spielende)

Siebenmeter:
HSC Bad Neustadt (4/3)
MHV Schweinfurt (4/3)

Zeitstrafen:
HSC Bad Neustadt 18 Strafminuten
MHV Schweinfurt 28 Strafminuten